Handwerk und Mitmachaktionen beim Museumsfest

Das Museumsfest am Schloss Salder wollen am Wochenende wieder viele Besucher sehen. Sie erleben vor allem am sonnigen Sonntag viel Handwerk und lebendige Unterhaltung auf dem Museumsgelände.
Am verregneten Samstag hatten sich nur wenige Besucher zum Museumsfest verirrt. Umso mehr Besucher tummeln sich am Sonntag bei schönsten Sonnenschein in Salder. Viele Mitmachaktionen sprachen Kinder an, zum Beispiel im Steinzeitgarten. Ein Feuerstein darf nur wenige Einschlüsse haben, dann eignet er sich als Werkzeug, mit dem sich sogar Bäume fällen lassen, weiß der Archäologe Holger Junker. Er ist seit langem beim Museumsfest dabei. Seine Mitmachaktionen für Kinder am Steinzeltzelt unweit der Mühle finden immer wieder regen Zuspruch. Faszinierend finden sie, wenn er Feuer macht.
Wanderkino präsentiert 60er-Jahre-Technik
Dicht umlagert ist auch das Wanderkino am Stand des Kinomuseums Vollbüttel. Der alte DDR-Projektor rattert und surrt fröhlich vor sich hin und wirft, eingerahmt von alten Filmplakaten, einen Kinofilm auf die Mitgebrachte Leinwand. „Damit ist man in den 60er Jahren über die Dörfer gezogen und hat dort Kino gezeigt“, weiß Wolfgang Graewerth, Mitglied des Betreibervereins.
Darsteller zeigen 100 Jahre alte Handwerkskunst
Traditionell zeigen Darsteller hinter dem Museum, wie es sich in früheren Zeiten gelebt hat. Kunsthandwerker, Handwerker, Lagerleben, Musik und ein wenig Kämpferei bieten ein buntes Bild. In einer Ecke des Lagers sitzt Lothar Siewek mit seiner Familie vor einem bunten Zelt, das seine Vorbilder im 13. Jahrhundert findet. Er zeigt, wie der kunstvolle Randbesatz mittelalterlicher Gewänder entsteht, die sogenannte Borte. „Brettchenweben gibt es schon ein paar tausend Jahre“, erklärt er immer wieder geduldig und zeigt, wie diese Webtechnik funktioniert. Extra für Schauzwecke hat er sich ein Gestell gebaut. Unerwartet sieht man dort Metallbrettchen, die er immer wieder hin und her dreht, um das richtige Muster zu erhalten. Dazu gebe es tatsächlich einen Fund aus der Gegen um Königslutter erklärt er.
Während dessen klappert im Hintergrund eine große gelbe Postkutsche vorbei. Harald Rubow ist mit seiner Kutsche im Stil des ausgehenden 18. Jahrhunderts unterwegs. „Damit ist man früher um die 100 Kilometer am Tag gereist“, erklärt er, während er die drei westfälischen Kaltblüter füttert, die vor die Kutsche gespannt sind.
Kunsthandwerk lockt zur Ausstellung in die Scheune
Neben den historischen Mitmachaktionen nutzen die Besucher auch die Möglichkeit, sich die Ausstellungen im Museum anzusehen, oder stöbern an den Kunsthandwerkständen in der Scheune. Auch dort wird stellenweise lebendiges Handwerk angeboten. Zum Beispiel bei Peter Müller-Merks, der zeigt, wie Glaskugeln geblasen werden. Ein insgesamt wieder sehr rundes Angebot, das die Macher des Museumsfestes zusammen gestellt haben.
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