Nachhaltige Seife kommt aus Werlaburgdorf
„Seife ist unser Steckenpferd“, sagt Roman Gstöttner. Seine Manufaktur produziert auf dem heimischen Hof Naturkosmetik. Was vor sechs Jahren begann, ist inzwischen eine Erfolgsgeschichte. Ein Besuch.
Wir treffen uns auf seinem Hof im Werlaburgdorf. Noch weist kein Schild an der Hofeinfahrt auf die Manufaktur hin. Unter dem Namen „Nature Cosmétique Manufaktur“ vertreiben Gstöttner und seine Mitstreiter Naturkosmetik, die, so der Slogan der Gründer, nachhaltig, individuell und fair sein soll. Aber auf Anfang. „Früher habe ich Trink-Kokosnüsse importiert“, berichtet der umtriebige Werlaburgdorfer. „Das ist in einigen Regionen der Welt das sauberste Wasser“, sagt der 34-Jährige. Die Konkurrenz durch die großen Limonadenhersteller war jedoch zu groß. Doch er ließ sich nicht unterkriegen, beschloss kurzerhand, aus Kokosöl Seifen zu produzieren. Das war vor sechs Jahren. Seit zwei Jahren ist das junge Unternehmen nun in Werlaburgdorf ansässig.
"Wir wollen die natürlichsten Produkte herstellen"
Auf 900 Quadratmetern Grundfläche entsteht in der Scheune eine Produktionsstraße. Der Platz wird gebraucht. Die Nachfrage steigt und damit auch die Anforderungen an Hygiene, Kapazitäten und Logistik. Neben der Eigenmarke, die den Firmennamen trägt und ausschließlich aus natürlichen Zutaten besteht, arbeitet die Manufaktur als Lohnunternehmen, ist inzwischen bei allen großen deutschen Drogerieketten am Markt, beschäftigt inzwischen eine Handvoll Mitarbeiter. „Wir rechnen damit, dass wir im zweiten Quartal bis zu zehn Mitarbeiter mehr brauchen. Langfristig sollen es bis zu 30 werden“, sagt der Gründer. „Wir haben uns auf Solids spezialisiert“, erklärt er. Solids, das sind feste Seifen, Shampoos und Duschstücke. „Oft kommen Kunden auf eine Idee und fragen uns, ob wir das umsetzen können“, berichtet Don Widow, Vertriebsleiter des kleinen Unternehmens. Manchmal seien das kreative Geschichten, wie eine „Hexenglutseife mit Rotwein aus der Region“. „Wir wollen nicht nur so natürlich wie möglich produzieren. Wir wollen die natürlichsten Produkte herstellen“, sagt Mitgeschäftsführer Dennis Lachmann. Gstöttner nickt. Das sei wichtiger, als der günstigste am Markt zu sein. Die Manufaktur hat ihre Nische gut ausgesucht. Die meisten Lohnhersteller produzieren eben keine festen sondern flüssige Kosmetik und Cremes. „Inzwischen tauscht man sich untereinander aus. Das ist gut“, so Gstöttner.
Überschüsse gehen an die Tafel
Die Reise der Manufaktur ist noch nicht zu Ende. „Jetzt geht es erst richtig los. Wir wollen weiter wachsen“, setzt er nach. Zum einen biete der Hof Expansionsmöglichkeiten in der Scheune, zum anderen solle vielleicht ein eigener Regiomat kommen, über den Seife im Dorf angeboten werden kann. Produktionsüberschüsse würden übrigens nicht entsorgt, erklärt er schließlich. „Die spenden wir zumeist der Tafel“, sagt er. Auch das ist ein Stück Nachhaltigkeit.
Webseite: Nature Cosmétique Manufaktur
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