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Metalbombast und Bassgewummer beim Rockharz-Festival

Veröffentlicht am | von Frank Schildener
Die finnischen Schockrocker Lordi haben es seit ihrem ESC-Gewinn vor 13 Jahren nichts verlernt. Auf dem Rockharz gab es auch eine bunte Tüte alter Hits. Foto: Frank Schildener

Fast eine Woche erzittern derzeit die Ballenstedter Gegensteine im Harz unter dem Bass- und Gitarrengewummer der Hevy-Metal-Szene. Bereits Mittwoch und Donnerstag spielen epische Headlinershows.

Amon Amarth brennen in ihrer Headlinershow Donnerstagabend ein brutales Drumfeuerwerk ab. Das Drumkit steht an Deck einer Wikingerschiffskulisse, dessen Bug und Steven die Drums flankieren, während die Schweden um Frontmann Johann Hegg mit brettharten Riffs und hämmernden Bassläufen ihre Wikingergeschichten in die fröhlich mitsingende und -springende Menge schleudern. Leben, lieben, kämpfen und sterben, Göttergeschichten und heroische Helden finden in den Amon Amarth Songs statt. Zwischendurch sind runde Kampfschilde auf der Bühne zu sehen, einige Kämpfer dreschen theatralisch mit Schwertern aufeinander ein. Auch das gehört zum gefeierten Wikinger-Ritual auf der Bühne. Joachim Witt liefert das Kontrastprogramm zum Metalbombast der Schweden. Der Altmeister der neuen deutschen Welle spielt den After-Headliner-Slot professionell mit großem Gestus. Mit wallend-weißem Rauschebart zelebriert Witt mit minimalistischem Bühnenaufbau vor allem sein aktuelles Album „Rübezahl“. Das wirkt nach dem brachialen Vorgänger mitunter etwas fremd. Nur die Witt-Fans bleiben am Ende. Viele hatten sich auf Songs wie „Herbergsvater“ gefreut, der blieb indes aus.

Lordi schockt auch nach dreizehn Jahren noch

Eine großartige Show legen zuvor die finnischen Schockrocker Lordi hin. Wir erinnern uns: Vor ungefähr 13 Jahren hat die Kombo den Eurovision Song Contest gewonnen. „Would you love a monsterman“, „Who‘s your daddy“ oder „Hardrock Halleluja“ ziehen auch heute noch. Wenn Mr. Lordi und seine Mitstreiter in Monsterkostümen über die Bühne rocken, ist im Infield gute Laune Programm.

Bereits am Mittwoch gibt es mit Combichrist das volle Rock‘n‘Roll-Brett. Die Band kommt aus der vollelektronischen Agrotech-Ecke, hat aber auf der Bühne schon immer mit fetten Drums und Stromgitarren einen brutalen Sound entfesselt, der die Masse vor der Bühne ruckzuck in Bewegung und zum Springen bringt.

Rockharzer feiern Verteidiger des wahren Blödsinns

Seit 30 Jahren ist die pinke Fraktion namens J.B.O. als Verteidiger des wahren Blödsinns unterwegs. Das feiern sie mit dem Rockharz-Publikum nach Leibeskräften. Sinnbefreite Texte grölt das Publikum munter mit, neben Rockerkutten sind viele pinkfarbene T-Shirts und Kostümierungen zu sehen. Die Band stimmt „Ällerbätsch“ an, das Infield bebt von einer Resonanz aus vieltausend Stimmen, die aus Leibeskräften mitsingen. Beim Schlusssong „Ein guter Tag zum Sterben“ übernimmt das Publikum schließlich aus vollen Kehlen weite Teile des Gesangs. Die Band bedankt sich artig: „Wir haben euch lieb“ heißt es am Ende des Sets. Headliner ist U.D.O. Die Rocklegende Udo Dirkschneider, Ex-Accept-Sänger, spielt mit viel Druck und Spielfreude. Es gibt einige Zugaben.

Das Festival wird am Wochenende unter anderem dem symphonischen Dark Metal der norwegischen Band Dimmu Borgir und Children of Bodom fortgesetzt.

Webseite: Rockharz-Festival

Stichworte zu diesem Beitrag: Festival, Rockharz, Metal, Gegensteine, Ballenstedt

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