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Fugitives: Weltmusik mit vielstimmigem Gesang

Veröffentlicht am | von Frank Schildener
Die kanadische Folkband The Fugitives spielte ein zauberhaftes Konzert im Ackerpferdestall. Foto: Frank Schildener

Das war ein zauberhaftes Konzert im Lucklumer Ackerpferdestall. The Fugitives sorgten mit vielstimmigem Gesang und rein akustisch dargebotenen Songs für Begeisterung und einen entspannten Konzertabend.

Bereits zum vierten Mal gastieren Freitagabend The Fugitives in Lucklum. „Das ist für mich eine große Herzensangelegenheit und eine tolle Sache, die über die Jahre entsteht“, begrüßte Wolfgang Goedeke, Vorsitzender des Kulturverein WegArt, die Gäste. Man kennt und schätzt sich. Dass die kanadischen Folker ihre aktuelle Deutschland-Tour im beschaulichen Lucklum begonnen, in einer Location, die sie nach eigenem Bekunden lieben, mag als Beweis für die Gegenseitigkeit gelten. Es sei ihr erstes Konzert der Band nach so langer Zeit an einem Ort, den wir lieben, hieß es denn auch von der Bühne. Und noch eines war Goedeke wichtig: „Wir spielen heute über unsere von der Stiftung Zukunftsfonds Asse geförderte Anlage. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte er.

Zu hören bekam das Publikum Weltmusik mit deutlichen Wurzeln im Folk, immer aber mit deutlichen Singer-Songwriter-Qualitäten mit Reminiszenzen an Leonard Cohen, die vom Leben und der Liebe handeln. Rein akustisch arrangiert, hauptsächlich besetzt mit Banjo, Gitarren und Violine, verzauberten die Fugitives ihr Publikum. Das kam leichtfüßig daher, auch wenn es mit einer handvoll eingestreuter Stücken ihres neues Albums „Trench Songs“ durchaus mitunter inhaltlich schwere Kost zu hören gab. Das Album entstand im vergangenen Jahr. Es vereint Protestsongs kanadischer Soldaten aus den Schützengräben der Fronten des ersten Weltkriegs, welche die Formation neu arrangiert hat. Ebenso widersinnig wie der Krieg selbst scheinen die Gegensätze zwischen beschwingt aufgespielten Melodien von Titeln wie „Hanging on the old barb wire“ zu ihrem Inhalt zu sein. Barb Wire, das ist der Stacheldrahtverhau vor den Schützengräben.

Das Konzert vereint neben dem aktuellen, während der Covid-19-Pandemie entstandenen Album eine wohltuende Reise durch die Vorgängerprojekte der Band, die bislang mit fünf allesamt lohnenden Alben und zwei EPs zu hören ist. Zu hören gab es komplexe Harmonien mit dominierenden vierstimmiger Gesang. Ein voller Sound, bei dem einfach alles passte, der jederzeit die Intimität der gefühlvollen Texte wahrte und, gottlob, in keine Schublade passen wollte Zwischendurch gab es munteres Geplauder mit dem Publikum und kleine Anekdoten zu einzelnen Songs. Da war am Ende dann über den gesamten Abend alles möglich: Sich zurücklehnen und träumen zu melancholischen Love-Songs ebenso wie munteres Mitklatschen oder Refrains fröhlicher Reels mitsingen. Großer Beifall und die Hoffnung auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.

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