Kritischer Liedermacher im Festivalgarten
Er ist gekommen, um tiefgründige, ehrliche Geschichten zu erzählen. Ebenso poetisch wie klar formuliert er seine Sicht der Dinge. Direkt, undiplomatisch und ohne den moralinsauren Zeigefinger. Seine Positionen legt er dabei ehrlich und mit aller möglichen Direktheit auf den Tisch.
Dazu erzeugt er nur mit seiner Gitarre und den gesungenen Melodien eine reiche und abwechslungsreiche Klanglandschaft. Mitunter spielt er die Akkordbegleitung als Loop im Hintergrund ein, um die Sologitarre eine Melodie übernehmen zu lassen. „Einfache“ Akkordbegleitung wechselt sich ab mit bluesigen und durchaus rockigen Elementen. Die Texte sind klar, einfach, poetisch wie kritisch. Ihn als Protestsänger zu bezeichnen, greift aber zu kurz. Für Songs wie „G-Land“ (ich möchte kein Höckeländer sein), „Eigensinn“ oder „kauf nicht bei Amazon“ gibt es viel Beifall. Er wendet sich gegen „scheiß Faschisten“ (großer Beifall), gegen Rücksichtslosigkeit, knallt dem Publikum seine schonungslose und offene Gesellschaftskritik ungebremst zwischen die Augen. Zwischen den Stücken sprudelt es aus ihm heraus. Das muss den Zuhörenden nicht gefallen. Er erzählt es trotzdem. Ändert etwas oder geht unter. Engagiert euch und nehmt Missstände nicht einfach hin. Für ein lebenswertes Land, für Demokratie, für ein gutes und weltoffenes Miteinander. So ist seine Art. Brutal offen, ehrlich, direkt und unverblümt. Authentisch, wie es neudeutsch so schön heißt.
Wie kam das „Rock im Garten“-Team auf Friedemann? Vor zwei Jahren spielte der Rügener mit seiner Band Hardcore-Band COR auf dem Rohrsheimer Festival. „Mit dem Akustikabend möchten wir dem Dorf etwas zurückgeben“, sagt Christian Borger, Vorsitzender des Veranstalter-Vereins. Das ist gelungen. Nicht nur wegen des Hut-Konzertes, sondern auch weil die Festival-Macher zu Beginn des Konzertabends einen Satz Rucksäcke für die Rohrsheimer Jugendfeuerwehr übergaben.
„Ich find's wichtig, dass man in der Provinz etwas macht. Deshalb bin ich von diesem Festival sehr angetan“, sagt Friedemann auf der Bühne. Und dann kommt dieser Satz: „Ich bin keiner, mit dem es Spaß macht“, sagt er mitten im zweistündigen Konzert. Doch, macht es, möchte man ihm an dieser Stelle entgegnen. Wenn man bereit ist, sich auf die mitunter brutale Offenheit einzulassen.
Internet: https://www.rock-im-garten.com/
Friedemann: https://friedemann-ruegen.de/
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