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Playfords spielen Adventsmusik aus Renaissance und Barock

Veröffentlicht am | von Frank Schildener
The Playfords begeisterten Samstagabend mit einer Zeitreise durch vier Jahrhunderte weihnachtlicher Musik. Foto: Frank Schildener

Das war ein besonderer, ein gelungener Abschluss des Konzertjahres der Kulturinitiative TonArt. „The Playfords“ spielten virtuos Weihnachtslieder aus vier Jahrhunderten. Der Beifall war groß.

Nova Nova hieß das Programm mit Weihnachts- und Adventsmusik des 14. bis 18. Jahrhunderts, das „the Playfords“ Samstagabend im Prinzenpalais spielten. Die Formation, die in Wolfenbüttel mit der großen Besetzung auf der Bühne stand, hat sich der Interpretation von Tanzmusik aus Renaissance und Barock verschrieben. Ihr Name ist von John und Henry Playford inspiriert, die mit „The English Dancing Master“ 1651 erstmals bekannte Melodien der Zeit mit den entsprechenden Tanzanweisungen notiert hatten.

Der große Saal im barocken Anbau des Prinzenpalais war zum Konzert von Björn Werner (Gesang, Barockgitarre), Annegret Fischer (Blockflöten), Claudis Mente (Barockvioline), Erik Warkenthin (Laute, Barockgitarre, Chitaronne), Benjamin Dreßler (Viola da gamba) und Nora Thiele (Percussion, Glockenspiel), bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Publikum erlebte eine musikalische Zeitreise, die mit einem franziskanischen Prozessionsgesang aus dem Frankreich des 15. Jahrhunderts ihren Anfang nahm. Stücke wurden in altwalisisch, altenglisch, niederdeutsch und vielen anderen alten Sprachen vorgetragen und an den teilweise historischen Instrumenten virtuos begleitet. Das Publikum dankte es mit großem Zwischenbeifall.

Ensemble spielt mit Bezügen zum Jazz und improvisiert

Das Programm enthielt dabei immer wieder auch Bezüge zu moderner, aktueller Musik. Leise schlichen sich angedeutete jazzige Elemente und improvisierte Versatzstücke bekannter Weihnachtsmelodien hinein. Das niederdeutsche „Der Morgenstern ist aufgedrungen“ war eines davon. Zwischendurch überraschten orientalische Melodiestücke. Nach einer alten spanisch-maurischen Melodie haben die Playfords ihren „Weihnachtsapfel“ komponiert und arrangiert. Ganz zauberhaft gesungen dann ein auch heute noch berühmter Song namens „Coventry Carol“, ein berührendes Weihnachtslied aus dem Coventry des 16. Jahrhundert. Schließlich gibt es ein Weihnachtsmedley aus dem legendären „The english dancing master“ der 1650er Jahre.

Zugaben wurden vom Publikum leidenschaftlich eingefordert. Dazu gab es kurzweilig erzählt Hintergründe: So sei das in den spanische Tanzlied „fum fum“ dereinst vom Papst verboten und erst nach Intervention eines Geistlichen, der mit vielen Kindern im Gefolge nach Rom reiste, wieder erlaubt worden. Es gab die Zugabe sozusagen mit päpstlichem Segen. Und Mitmachen war dabei auch gefragt. Der Beifall war überaus groß.

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