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Sarah Brendel: Das Leuchten bleibt

Veröffentlicht am | von Frank Schildener
Sarah Brendel und Band spielten ein zauberhaftes Konzert mit feinfühligen Texten und folkigen Klängen. Foto: Frank Schildener

Es gibt Konzerte, die hinterlassen einen bleibenden, einen besonderen Eindruck. Der Konzertabend mit Sarah Brendel und Rabea im Hof des Prinzenpalais war zweifelsohne ein solcher.

Nun, die Besucherzahlen hätten über die komplette Reihe „Picknick goes Palais“, einer Gemeinschaftsproduktion der Stadtjugendpflege und der Kulturvereins Tonart, gerne besser sein dürfen. „Dank des Förderprogramms Niedersachsen dreht auf“ konnten wir das durchhalten“, sagt Jörg Bansen, Tonart-Vorstandsmitglied, bei der Begrüßung. Durch das Förderprogramm habe man jederzeit die Gagen der Künstler bezahlen können. Die wiederum zeigten sich dankbar wieder spielen zu dürfen. Sie tun dies Samstagabend mit großer Spielfreude, die bei dem guten Dutzend Besuchern für großen Applaus sorgt.

Zunächst Rabea. Die junge Hannover Künstlerin entlockt ihrem Solo-Cello berührende Melodien, die sie mit der eigenen Stimme und gezupften oder gestrichenen Klängen ihres Instruments an der Loop-Station zu einem emotionalen Klangteppich zusammenwebt. Sehr persönliche Texte, besonders in den Refrains die Illusion von Chor- und Orchesterpassagen und eine sehnsuchtsvolle bis zerbrechliche Stimme gehen ins Herz, bleiben. Da geht es dann auch um Erlebtes zu Freundschaften fürs Leben, oder Verlustangst, nach Lockdowns keine Musik mehr machen zu können. Bitte weitermachen, möchte man ihr zurufen. Das Publikum verlangt nach mehr und bekommt es in Form einer Zugabe.

Sarah Brendel präsentiert sodann ihr erstes Doppelalbum. Mit ihrer Band spielt sie überwiegend Songs des bereits vor der Pandemie produzierten Albums. „Wir spielen es jetzt erst zum zweiten Mal live“, berichtet sie und freut sich über den Flügel, den die Kulturinitiative ihr auf die kleine Bühne im Innenhof des Prinzenpalais gestellt hat.

„Vielleicht muss man erst entdecken, dass man ein Herz hat. Der Song sei der Auftakt zur Reise mit dem Album gewesen, das den Titel „Among 10000“ trägt und 17 Songs vereint. Mal leichtfüßig, mal verträumt arrangiert, ohne dabei in Schwermut zu verharren, können die gitarrenlastigen Songs ihre Wurzeln im Country und Folk nicht verleugnen. Bob Dylan habe sie merklich beeinflusst, erzählt sie im Verlauf des Konzerts. Die Songs des Abends sind beseelt von Geschichten aus ihrem eigenen Leben, wollen den Unterdrückten und Kraftlosen auf fast schon religiöse Weise Mut machen. Textlich hat das ausgezeichnete Singer/Songwriter-Qualitäten. Musikalisch bleibt jeder Song mit seiner Melodie im Kopf des Zuhörers hängen. Und die Künstlerin selbst? Sie strahlt aus, was sie singt, was sie schreibt und was sie spielt. Das Leuchten bleibt und kommt für eine Weile mit nach Hause. Großer Beifall.

Die Konzertreihe findet am 5. Oktober mit dem Auftritt des David Lübke Quartetts ihren Abschluss. Fortsetzung im kommenden Jahr nicht ausgeschlossen.

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