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Förderverein eröffnet Leo-von-Klenze-Museum

Veröffentlicht am | von Redaktion
Der ehemalige Verkaufsraum der Apotheke ist neuer Museumsraum. Foto: Förderverein Leo von Klenze Museum

Ende Februar wäre Leo von Klenze 239 Jahre alt geworden (*29.2.1784 †27.1.1864). Er gilt neben Karl Friedrich Schinkel als einer der bedeutendsten Architekten des Klassizismus. Jetzt hat an Klenzes Wohnort in Schladen das erste Klenze-Museum der Welt eröffnet.

Fünf Jahre lebte Klenze in Schladen, im Haus am Damm 14 (ehemalige Hirsch Apotheke).  Als Hofbaumeister von München unter König Ludwig I von Bayern zu Ruhm gekommen, hat er sich auch als Maler, Schriftsteller und Diplomat hervorgetan. Der „Förderverein Leo von Klenze Museum“ wählte deshalb bewusst den Geburtstermin Klenzes für den Start des neuen Museumsraums. Zirka 30 Besucher kamen zum Eröffnungsabend.

Im Erdgeschoss der ehemaligen Apotheke hatte der Verein dank freundlicher Genehmigung der Besitzerin Barbara Eckervogt bereits mehrere Räume renovieren und für verschiedenen Veranstaltungen nutzen können. Zuletzt war der ehemalige Verkaufsraum der Apotheke fertig geworden. Er kann in Zukunft als Museum und Vortragsraum über den großen Sohns Schladens informieren. Er wird geprägt durch eine Fototapete der Gedenkstätte Walhalla bei Regensburg. Auch sind bereits einige Kopien von Gemälden und Zeichnung von Klenze ausgestellt, ebenso ein Ölgemälde des Winterpalastes in St. Petersburg, an den Klenze, im Auftrag des Zaren Nikolaus I., die Neue Eremitage als Kunstmuseum angebaut hat. In Zukunft soll der Museumsraum mit digitaler Technik ausgestattet werden.

Schachts Vision eines Museums wird Wirklichkeit

Dorothee Schacht, 2. Vorsitzende des Fördervereins, erinnerte bei der Eröffnung auch an ihren verstorbenen Mann Henning Schacht, dessen Vision nun Wirklichkeit geworden ist. Dazu hat sie jetzt in seinem Namen eine Stiftung gegründet, um das Wohnhaus Klenzes in Schladen einmal kaufen zu können und damit das Museum langfristig für die Allgemeinheit zu bewahren. Der 2016 gegründete Förderverein Leo von Klenze Museum möchte künftig noch mehr über Klenzes Jugend- und Ausbildungsjahre forschen. Über diese sei nämlich noch recht wenig bekannt, sagt Schacht.

Wissenswertes über Klenzes Jugend- und Ausbildungsjahre

Im Anschluss an die Eröffnung berichtete Jochen Buchholz, Vorsitzender des Fördervereins, über Leo Klenzes Jugend- und Ausbildungsjahre. Dazu hatte er tief in den Archiven und Büchereien geforscht, um vergessene Details über die Familie Klenze herauszufinden. Klenzes Eltern hatten, Buchholz zufolge, eine hohe gesellschaftliche Stellung inne. Der Vater war Amtmann in Schladen und die Mutter Tochter eines Arztes aus Osnabrück, weshalb sie ihrem Sohn (das dritte von sieben Kindern) auch eine höhere Schulbildung angedeihen lassen konnten. Bei seinem Vortrag berichtete Buchholz über Klenzes Elternhaus und Lebensweg. Der begann im Forsthaus auf dem Buchladen unweit von Schladen. Es folgten Stationen über Braunschweig, sein Architekturstudium in Berlin, das er mit 16 Jahren begann, bis nach Kassel, wo er als Hofarchitekt unter König Jérôme Bonaparte erste Bauten realisierte. Dort lernte er auch seine Frau Felicitas Biangini kennen, die als Sängerin am Kasseler Theater tätig war. Buchholz hob hervor, dass Klenze viel Wert auf Beziehungen in guten Kreise gelegt habe. Später zeugen die Schriftwechsel mit Goethe und Schiller auch davon.

Förderverein sucht Mitglieder

Nach dem interessanten Vortrag klang der Abend mit netten Gesprächen aus. Dabei erklärten sich mehrere Gäste spontan bereit Fördermitglieder zu werden, um den kleinen Verein bei seinen großen Aufgaben zu unterstützen, was natürlich auf große Freude stieß.  Nach der Eröffnung wird das Museum zunächst nur während Veranstaltungen geöffnet sein. Dazu soll es, laut Schacht, in der kommenden Zeit weitere Vorträge geben. Ende Juli ist zudem ein großes Sommerfest im Haus und großem Garten geplant. Außerdem soll in den hinteren Räumen ein Künstler Cafe und in den Laborräumen ein Apothekermuseum entstehen. All das will der Verein nun angehen und sucht noch Mitstreiter. Als Vereinsmitglieder kann sich jeder dem Verein ab zwölf Euro Jahresbeitrag anschließen.

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