Museum, Gedenkstätte und Archiv starten Schülerprojekt
Das Museum Wolfenbüttel, die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel und das Niedersächsische Landesarchiv, Abteilung Wolfenbüttel, kooperieren bei einem Schülerprojekt zum Thema „Nationalsozialismus in Wolfenbüttel“, das sich an die Klassenstufen 9 bis 11 der Schulen der Region Braunschweig richtet.
Schulprojekt leistet Beitrag zur Erinnerungskultur
Mit drei organisierten Terminen in drei unterschiedlichen Institutionen – Stichwort außerschulische Lernorte – bietet das Projekt einen umfassenden Einstieg in die Unterrichtseinheit „Nationalsozialismus“. Dies ist der ideale Startpunkt für die weitere Auseinandersetzung im Unterricht. „Gegenwärtiges zu bewerten setzt historische Vorbildung voraus. Das Schulprojekt für die Klassenstufen 9 bis 11 ist ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur unserer Gesellschaft. Die NS-Zeit muss trotz des engen Lehrplans mehr Platz im Unterricht bekommen. Die Auseinandersetzung mit diesem schrecklichen Kapitel unserer Wolfenbütteler Geschichte ist unentbehrlich. Unser gemeinsames Angebot von Bürger Museum, Landesarchiv und Gedenkstätte macht als Einstieg in das Thema das Unbegreifliche greifbar und schließt mit dem Angebot für Schülerinnen und Schüler die Kette zwischen Vergangenheit und Zukunft“, sagte Bürgermeister Ivica Lukanic.
Programm vermittelt wissenschatliches Arbeiten
Das gemeinsame Angebot vermittelt neben historisch-fachlichen Inhalten zum Thema „Nationalsozialismus“ grundlegende Methoden zur wissenschaftlichen Recherche und dem Umgang mit historischen Quellengattungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Wolfenbütteler Stadtgeschichte und den Auswirkungen auf die Stadtgesellschaft. Die Schülerinnen und Schüler lernen zudem wichtige Bildungseinrichtungen in der Stadt Wolfenbüttel kennen. Am Ende präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse im Bürger Museum, zum Beispiel im dortigen Bürger Archiv.
Exponate zu hingerichteten Brüdern kommen in das Bürgermuseum
„Eines der Themen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler beschäftigen könnten, ist die Verfolgungsgeschichte der Brüder Günther und Franz Morgenstern durch die Polizei und die deutsche Justiz. Günter Morgenstern wurde am 15. Dezember 1943 vom NS-Sondergericht Braunschweig wegen angeblicher Wehrpflichtentziehung durch versuchte Flucht in die Schweiz zum Tode verurteilt und im März 1944 im Strafgefängnis Wolfenbüttel durch das Fallbeil hingerichtet“, berichtet Markus Gröchtemeier, Stellvertretender Leiter des Museums Wolfenbüttel. Der Brief der Stiefmutter, die Urteilsschrift, weitere Dokumente zum Fall des Wolfenbütteler Bruderpaares und Fotos sollen zukünftig einen festen Platz in der Dauerausstellung des Bürger Museums erhalten.
Das Programm findet in drei Teilen im Bürgermuseum, dem Niedersächischen Landesarchiv und der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel statt.
Weitere Informationen und Anmeldung: Museum Wolfenbüttel, Stella Gilfert, Museumspädagogin des Museums Wolfenbüttel, E-Mail: stella.gilfert | at | wolfenbuettel.de. Telefon: 05331 9246-25, Internet: www.museumwolfenbuettel.de.
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